Infos und Links zu Reggae

Bob Marley

Ähnlich des Themas Skinhead, kann auch der Reggae nicht vom Ska simpel getrennt werden. Deshalb hier ein informativer Tribut an das Kind des Ska! Special Thx to Bassman Matthias von Skapa Flow.

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Skinhead Reggae

So, hier kommt meine persönliche Einteilung des Reggaes und seiner Spielarten. Die Liste erhebt selbstredend keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ebenso kann man sicherlich andere Einteilungen plausibel begründen. Ich habe die Kommentare so kurz wie möglich gehalten, da bleibt natürlich auch einiges unberücksichtigt. Es ist einfach ein Versuch, etwas Licht für diejenigen in den Reggae-Dschungel zu bringen, die sich noch nicht so sehr damit befaßt haben. Oder bisher nur den von Skabands gespielten Reggae kennengelernt haben.

 
Early Reggae
Es ist schwierig einzugrenzen, wie lange der Reggae als früh zu bezeichnen ist. Man kann aber m.E. sagen, daß der Reggae zunehmend von Rasta-Inhalten geprägt wurde und schließlich zur Bildung und Dominanz des Roots Reggae führte.


Skinhead Reggae
Charakteristisch für diese Spielart in den späten 60ern/frühen 70ern ist der Doppelanschlag der Rhythmus-Gitarre sowie der Schlagzeug-Beat, der sich nicht so recht zwischen Ska und Reggae entscheiden kann. Manchmal ist es der reggaetypische `One-drop´ d.h. Bass-drum und Snare betonen die 3 , oder aber sie betonen den Offbeat (2 und 4).


Roots Reggae
Er beherrscht in den 70ern den Reggae. Geprägt ist er durch Rastafari und den Einfluß traditioneller, auf Resten afrikanischer Kultur basierender Rasta-Musik (Nyahbinghi). Beispiele: Burning Spear, Bob Marley & The Wailers, The Abyssinians, Culture.

Aus dem Roots Reggae entwickeln sich unter anderem


Dub
Dub bezeichnet die Urform des Remixens. Ein Song wird dabei zunächst auf sein Fundament aus Schlagzeug und Bass reduziert. Der Toningenieur nimmt gelegentlich die anderen Elemente wie Offbeat, Bläser, Stimmen usw. hinein oder wieder heraus aus dem Mix. Häufig versieht er einzelne Teile mit Effekten wie Hall, Echo usw.. Beispielhaft seien genannt King Tubby, Lee Perry, Scientist.


British Reggae
Mitte der 70er werden auch in England Reggaebands gegründet, immerhin gibt es dort eine große Anzahl jamaikanischer Einwanderer. Wichtigste Vertreter: Aswad, Steel Pulse, Misty In Roots, Matumbi, aber auch: UB40.


Lovers´ Rock
Wie der Name schon sagt, geht es hier um Liebeslieder. Berühmt für seine Errungenschaften in diesem Bereich ist vor allem Gregory Isaacs, obwohl er ursprünglich eher im Roots tätig war.


Dub Poetry
1978 erscheint in England das Album `Dread Beat And Blood´ von Linton Kwesi Johnson. Er trägt seine Gedichte auf Roots-Reggae-Riddims vor. Ein weiterer wichtiger Vertreter ist der Jamaikaner Mutabaruka.


African Reggae
1982 erscheint das erste wichtige Reggae-Album aus Afrika, `Apartheid Is Nazism´ von Alpha Blondy. Seitdem gibt es eine ganze Reihe von afrikanischen Reggaekünstlern, von denen Alpha Blondy (Elfenbeinküste) und Lucky Dube (Südafrika) heute die erfolgreichsten sind.


Dancehall Reggae (ab ca. 1980)
In dieser Zeit wird der Beat modernisiert und härter. Die DJs dominieren die Szene, `slackness´ (anzügliche Texte) gewinnt an Bedeutung, vor allem Yellowman macht sich hier einen Namen. Mitte der 80er übernimmt das digitale Zeitalter den Reggae - ein Großteil der Reggaeproduktionen entstehen am Computer.


Ragga (auch `Raggamuffin´, ab ca. 1992)
Im Song `Murder She Wrote´ von Chaka Demus & Pliers verbindet die Schlagzeugerlegende Sly Dunbar indische Bhangra-Beats mit Reggae. Er läutet damit den Ragga ein, bei dem der Offbeat häufig komplett wegfällt zugunsten minimalistischer, z.T. regelrecht abgehackter Beats. Auch hier überwiegen die DJs.


UK Roots/New Roots/Digital Roots
Nachdem Dancehall Reggae die 80er dominiert, beginnen
ab dem Ende der 80er englische (z.T. weiße) Künstler, mit Hilfe moderner Technologie Roots Reggae zu produzieren (Disciples, Sound Iration, Alpha & Omega, Iration Steppas)


Modern Roots
Mitte der 90er wird in Jamaika hauptsächlich durch Garnett Silk ein Revival der Roots-Werte gestartet, zunächst in den Texten. Später werden auch zunehmend wieder `echte´ Instrumente eingesetzt. Beispiele: Luciano, Morgan Heritage, Capleton, Sizzla, Anthony B.